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Schulgeschichte

Karl-Drais-Gemeinschaftsschule Heddesheim

Wir haben als Schule eine Menge mitgemacht, bis wir unsere Traumschule - die Gemeinschaftsschule - umsetzen durften. Und wir sind stolz und glücklich, dass wir es am Ende geschafft haben und unsere Vision von einer "Schule der Zukunft" umsetzen dürfen!

Unser Weg zur Gemeinschaftsschule

Unser Weg zur Gemeinschaftsschule liest sich wie ein echter Krimi!
Gemeinschaftsschulen können ja nicht einfach so neu gegründet werden, sondern nur eine schon bestehende Schule kann zu einer Gemeinschaftsschule umgewandelt werden.

Bis zum Schuljahr 2015/16 waren wir eine Werkrealschule - besser gesagt, zwei Werkrealschulen, die sich dann zusammengetan haben.
Unser Hauptsitz war in Hirschberg, wo wir 1972 unter dem Namen "Martin-Stöhr-Schule" angefangen haben. Über 40 Jahre lang war die Martin-Stöhr-Schule die Grund- und Hauptschule, später auch die Werkrealschule am Ort. Wir glauben, wir durften schon immer stolz auf diese Schule sein, die einen hervorragenden Ruf in der Umgebung hatte. Aber der allgemeine Trend, dass ein Werkrealschulabschluss eben nicht so attraktiv ist, ging natürlich auch an uns nicht vorbei. Eine fünfte Klasse haben wir zwar immer zusammen bekommen, aber das sollte eines Tages dann nicht mehr reichen...  

Schulzweckverband Hirschberg/Heddesheim

Zum Schuljahr 2010/11 wurde beschlossen, dass Werkrealschulen künftig zweizügig sein müssen. Das heißt, sie müssen zwei fünfte Klassen haben. So viele Schüler hatte natürlich kaum eine Werkrealschule. Um die Schulen deswegen nicht schließen zu müssen, haben sich meistens zwei Werkrealschulen aus benachbarten Orten zusammengetan. So wurden auch die Martin-Stöhr-Schule in Hirschberg und die Johannes-Kepler-Schule in Heddesheim Partner. Beide Gemeinden gründeten den "Schulzweckverband Hirschberg/Heddesheim" und aus den beiden ehemals eigenständigen Werkrealschulen wurde eine "Neue Werkrealschule" mit zwei Schulstandorten in Hirschberg und in Heddesheim.  

Neuer Name, neues Logo

Für unsere neue gemeinsame Schule wollten wir dann auch einen neuen Namen finden. Alle durften mitmachen bei der Namensfindung - Schüler, Eltern und alle Bürger. Es kamen ziemlich viele Vorschläge zusammen und am Ende haben sich alle auf "Karl-Drais-Schule" geeinigt. Zusammen mit der Grafikerin Susanne Dockendorff haben wir unser tolles Logo entworfen. Mit neuem Logo und neuem Namen waren wir dann bestens gerüstet, um weiter unseren hervorragenden Ruf als Werkrealschule in der Region zu beweisen.  

Schwerer Stand für Werkrealschulen

Leider zu früh gefreut, denn zum Schuljahr 2012/13 kam der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung. Die Eltern dürfen seitdem selbst entscheiden, welche weiterführende Schule ihr Kind besuchen soll. Und da der künftige Schulabschlus nunmal das entscheidende Kriterium für die Schulwahl ist, war das Schicksal vieler Werkrealschulen damit praktisch besiegelt. Eine Werkrealschule konnte noch so gut sein, es fehlte eben eins: ein attraktiver Schulabschluss. Und damit leider auch die nötigen Anmeldezahlen.  

Kurs auf die Gemeinschaftsschule

Soviel war eigentlich allen klar: auch zusammen würden wir als Werkrealschule auf Dauer nicht überleben. Um eine weiterführende Schule am Ort zu erhalten, musste Schluss sein mit immer neuen Reformen und immer wieder ungewisser Zukunft. Also beschlossen wir, uns auf den Weg in Richtung Gemeinschaftschule zu machen. Wir wollten auf eine moderne und zukunftsfähige Alternative zu Realschule und Gymnasium setzen, mit der wir dann auch attraktive Schulabschlüsse anbieten könnten.
Alle bei uns waren Feuer und Flamme für die Gemeinschaftsschule. Wir haben schon bestehende Gemeinschaftsschulen besucht und uns überlegt, wie wir dieses Konzept auch bei uns umsetzen könnten. In der fünften und in der neunten Klasse haben wir schon ganz früh angefangen, die Arbeit im Lernbüro zu testen - und waren einfach total begeistert.

Schule zwischen den Fronten

Aber bevor wir den Antrag auf Umwandlung zur Gemeinschaftsschule stellen konnten, mussten wir noch eine Menge Leute überzeugen. Unter anderem die Gemeinderäte unserer beiden Schulstandorte. Der Heddesheimer Gemeinderat stand sofort einstimmig hinter uns. In Hirschberg aber waren die Meinungen geteilt. Die Hälfte war für eine Gemeinschaftsschule, die andere Hälfte dagegen. Für den Hirschberger Bürgermeister Manuel Just war dann nicht mehr klar zu erkennen, ob die Hirschberger eine Gemeinschaftsschule im Ort wollen. Und so kam es im Herbst 2013 zu einem Bürgerentscheid in Hirschberg - und damit zum bestimmt größten Krimi unserer ganzen Schulgeschichte. Mit unbeschreiblichem Einsatz haben viele Menschen für unsere Schule gekämpft - leider aber auch viele dagegen ...  

Bürgerentscheid in Hirschberg

Für ein paar Monate waren wir bestimmt die bekannteste Schule in ganz Baden-Württemberg. Alle Zeitungen, sogar das Fernsehen, haben nahezu täglich über die heisse Diskussion um die geplante Gemeinschaftsschule in Hirschberg/Heddesheim berichtet. Wer das alles nochmal nachlesen will - die ganzen Artikel gibt es im » Presse-Spezial bei unseren Pressestimmen. Und obwohl ganz viele Menschen damals mit und für uns gekämpft haben, ist am 22. September 2013 das Unfassbare passiert: das Ergebnis des Bürgerentscheids lautete "Nein" für eine Gemeinschaftsschule in Hirschberg. Wir waren gescheitert an schlappen 256 Stimmen... Unser Entsetzen kann sich wahrscheinlich gar niemand vorstellen....  

Heddesheim macht's allein

Dem Heddesheimer Gemeinderat und Bürgermeister Michael Kessler war es zu verdanken, dass der Hirschberger Bürgerentscheid nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang für uns wurde. Heddesheim wollte seine weiterführende Schule am Ort behalten und entschied, den Weg zur Gemeinschaftsschule notfalls allein zu gehen. Auch wenn dies Investitionen in Millionenhöhe für notwendige Umbaumaßnahmen am Schulgebäude erforderte. Und so konnten wir am Ende doch noch unseren Antrag stellen und am 02. Januar 2015 hielten wir das so lang ersehnte Papier in den Händen: die Genehmigung der "Karl-Drais-Gemeinschaftsschule Heddesheim".

Anmeldungen sprengen alle Erwartungen

Wir hatten es geschafft! Die Karl-Drais-Schule gehörte zu den 62 im Schuljahr 2015/16 neu genehmigten Gemeinschaftsschulen im Land Baden-Württemberg. Aber würden uns die Eltern ihr Vertrauen schenken und ihr Kind an einer neuen, noch nicht etablierten Schulform anmelden? Wir waren überglücklich, stolz und einfach nur überwältigt: 93 (!!) Anmeldungen schon im ersten Jahr. Aber leider nur 58 Plätze in zwei fünften Klassen. Das heißt, wir können gar nicht alle Kinder aufnehmen, die gerne auf eine Gemeinschaftsschule gehen würden. Und das macht uns sehr traurig!
Eines aber wissen wir jetzt ganz sicher: wir haben hart und gegen alle Widerstände für unsere Schule gekämpft und wir sind auf dem richtigen Weg! Eltern und Schüler wünschen sich eine Schule, die sich an den Menschen und am Leben orientiert. 

DANKE allen, die an uns glauben!!