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Leistungsverständnis

"Lernen braucht Erfolgserlebnisse"

Eine kleine persönliche Geschichte von unserem ehemaligen Rektor, Jens Drescher:

"Chemie. Als Schüler verstand ich von Anfang an nicht, worum es in diesem Fach geht. Selbst einfachste Aufgabenstellungen konnte ich nicht lösen. Irgendwie habe ich den Zugang zu diesem spannenden Fach verpasst. Innerhalb von ein paar Wochen verlor ich vollkommen den Anschluss. Ich hatte schon die Grundkenntnisse nicht verstanden und der Unterrichtsstoff wurde immer komplexer. Die Noten, die ich bekam, waren für mich auch kein Ansporn, mehr Energien in Chemie zu stecken. Vielmehr entwickelte ich eine richtige Abneigung gegen dieses Fach, weil es mich absolut überforderte. Mir fehlten die Erfolgserlebnisse: kleine Schritte in die richtige Richtung, die belohnt werden. Bestimmt wäre ich dann anstrengungsbereiter und motivierter gewesen. Stattdessen gab es als Nachweis für meine fehlenden Grundkenntnisse eine Fünf und Ärger zu Hause. Leider hat mich die schlechte Note nicht zum Anstrengen und Verbessern motiviert. Ich habe mich als Versager wahrgenommen. Chemie war für mich innerlich abgehakt. Und ist es bis heute geblieben."

Was Noten aussagen - ... oder auch nicht

Und noch eine andere kleine Geschichte:

Nehmen wir an, Du hast 80 Fehler in Deiner Deutscharbeit - Note 6. Du arbeitest richtig hart, um Deine Leistung zu verbessern und bei der nächsten Arbeit hast Du nur noch 40 Fehler. Ein Wahnsinnserfolg! Du hast es geschafft, Dich um die Hälfte zu verbessern und kannst riesig stolz auf Dich sein. Aber unter Deiner Arbeit steht immernoch eine Sechs. Weil auch 40 Fehler eben nur eine Sechs sind. Alle sehen nur die "Sechs", aber niemand den Fortschritt, den Du in Wahrheit gemacht hast.

Leistung sehen und anerkennen

Diese beiden Geschichten zeigen sehr schön, was passiert, wenn Leistung nur an Noten gebunden ist. Noten motivieren nur dann, wenn sie gut sind. Schlechte Noten dagegen bringen Frust und nehmen die Freude am Lernen. Wir sehen Fehler und schlechte Leistungen als Anlass, den Lernweg zu korrigieren. Wir beraten gemeinsam, was nicht so gut gelaufen ist und suchen Wege, wie es künftig besser laufen kann. Niemand muss sich bei uns für schlechte Leistungen schämen oder verstecken.
Du bekommst von uns keine Noten (die gibt es nur in den Abschluss-Klassen), sondern eine ausführliche Beurteilung, wo Deine genauen Stärken und Schwächen liegen. Bei uns gibt es auch kein "Sitzenbleiben", weil man versäumten oder nicht verstandenen Lernstoff auch über längere Zeiträume noch aufholen kann.

"Karli" - Dein Lerntagebuch

Gemeinsam legen wir Deine individuellen Lernziele fest. Auf Deinen Wochenarbeitsplänen schätzt Du Dich selbst ein, wie gut Du die Aufgabenstellung beherrscht hast. Außerdem sollst Du Dir Gedanken über Dein Verhalten und Deine Arbeitsweise machen. Du führst ein Lerntagebuch ("Karli"), in dem Du Deinen Lernprozess dokumentierst. Du tauschst Dich regelmäßig mit Deinem Lehrer aus und Ihr vergleicht Selbst- und Fremdeinschätzung.

Wo stehe ich - wo will ich hin?

Anhand von "Kompetenzrastern" kannst Du sehen, was man alles können könnte und wo Du Dich mit Deinem momentanen Leistungsstand befindest. So hast Du immer eine Übersicht, was Deine nächsten Lernziele und Zwischenschritte sein könnten.

Zeig, was Du kannst!

Deinen Lernerfolg kannst Du auch für alle sichtbar machen. Freitags ist "Showtime" - zum Beispiel für Präsentationen. Du kannst auch Modelle und Mindmaps anfertigen, Experteninterviews mit Deinen Mitschülern führen, Lernplakate gestalten, Buddy-Books anfertigen und vieles mehr ...